JU-JITSU

( 柔術 ) 

bedeutet

„Die sanfte Kunst"

 

Sie ist die von den japanischen Samurai stammende Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Jiu Jitsu soll ein breites Spektrum von Möglichkeiten zur Selbstverteidigung und – unter anderem durch Stärkung des Charakters und Selbstbewusstseins – auch zur friedlichen Lösung von Konflikten bieten.

Ziel des Jiu Jitsu ist es, einen Angreifer – ungeachtet dessen, ob er bewaffnet ist oder nicht – möglichst effizient unschädlich zu machen. Dies kann durch Schlag-, Tritt-, Stoß-, Wurf-, Hebel- und Würgetechniken geschehen, indem der Angreifer unter Kontrolle gebracht oder kampfunfähig gemacht wird. Dabei soll beim Jiu Jitsu nicht Kraft gegen Kraft aufgewendet werden, sondern – nach dem Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ – so viel wie möglich der Kraft des Angreifers gegen ihn selbst verwendet werden.

 

Entstehung und Etablierung:

Im Westen (Großbritannien, USA und Deutschland) entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus Judo, westlichem Ringen und Boxen eine neue Selbstverteidigungsart die als Jiu Jitsu bekannt wurde. Die ersten japanischen Lehrer bezeichneten Ihre Techniken Kano Jiu Jitsu, die damals gängige Bezeichnung für Judo. In den 1970er Jahren kamen Elemente aus dem Karate, in den 1990er Jahren aus anderen Kampfstilen wie Wing Chung etc. hinzu. Immer wenn heute von Jiu Jitsu als Kampfkunst gesprochen wird ist dieser moderne westliche Stil gemeint und nicht das traditionelle Jiu Jitsu aus Japan.

 

Jiu Jitsu diente als Quelle für viele andere Kampfkünste

Jiu Jitsu ist möglicherweise die einflussreichste Kampfkunst der Welt. Sie ist der Vorläufer einiger moderner Kampsportarten. Der Grund dafür liegt in den vielseitigen Techniken, die alle zu Jiu Jitsu gehören.

 

Karate

Die Techniken einiger Stilrichtungen gehen auf das Jiu Jitsu  zurück, besonders die Tritt-, Stoß- und Schlagtechniken.

 

Aikido

Der Aikido Begründer Morihei Ueshiba kam ursprünglich aus dem Jiu Jitsu. Er übernahm vor allem das Aufnehmen und Weitergeben der Angriffsenergie.

 

Judo

Auch der Begründer des Judo (Jigoro Kano) war Meister des Jiu Jitsu. Er übernahm überwiegend die Falltechniken, Wurftechnik, Würgegriffe und Hebel.

 

Taekwondo

Wurde angeregt von den Tritt- und Schlagtechniken des Jiu-Jitsu.

 

Hapkido

Der Koreaner Choi Yong-Sul entwickelte diesen Kampfsport aus einen Mix aus Jiu Jitsu und Tae Kwon Do.

 

Brazilian Jiu Jitsu / Luta Livre

Diese Kampfsportarten legen ihren Schwerpunkt auf den Bodenkampf. Jiu- Jitsu dient dabei als Basis mit seinen überragenden Bodentechniken.

 

Krav Maga

Dieses moderne Selbstverteidigungs System bedient sich aller effektiven Kampftechniken und nimmt diese aus allen Kampfkünsten der Welt. Somit ist Jiu-Jitsu auch hier in hohem Maße vertreten.

 

Ju-Jutsu

1967 wurden Franz-Josef Gresch, Werner Heim, Otto Brief, Richard Unterburger, Klaus Münstermann und weitere Dan-Träger vom Deutschen Dan-Kollegium damit beauftragt, Techniken aus Jiu Jitsu, Judo, Karate, Aikidō und anderen Kampfsportarten zu einem neuen Selbstverteidigungssystem zusammenzustellen. Auftraggeber war das Bundesinnenministerium, das für Polizei, Zoll, Justiz und Streitkräfte ein effektives, stiloffenes und stilübergreifendes System der waffenlosen Selbstverteidigung suchte. So fasste man aus den erwähnten Kampfkunststilen diejenigen Techniken zusammen, die für die tägliche Praxis dieser Berufsgruppen am besten erschienen. Da die „sanften“ Techniken gegenüber Tritten und Schlägen überwogen, nannte man das Ganze „Sanfte Kunst“, Ju-Jutsu. Die erste vollständige Fassung des neuen Regelsystems wurde am 22. April 1969 veröffentlicht.

Ju-Jutsu ist der Begriff für das eher deutsche Jiu-Jitsu.

 

Ju-Jitsu ist ein sehr lebendiges System welches sich immer wieder neu erfindet, mit einer hohen Vielfalt an verschiedenen Stilrichtungen und Ausprägungen.

Dabei gibt es verschiedenste Schreibweisen Jiu-Jitsu, Ju-Jitsu, Ju-Jutsu und auch Jiu-Jutsu aber alle entstammen dem Jiu-Jitsu.